Altdeutsche Goldmünzen und -medaillen, Sachsen-Dresden, Stadt
Satirischer Ausbeute-Dukat 1923 RD, Richard Diller, Dresden. Auf
die Repudiation (Staatspleite) und die Inflation. Narr isst Dukaten
und "scheißt" Papiergeld/"EIN DUKATEN AUSBEUTE" 1918-1923. 3 Wappen
mit Krone, Mütze und Kopf mit herausgestreckter Zunge, unten
laufender, geflügelter Teufel. 3,50 g.
vorzüglich/Stempelglanz, aus Erstabschlag, äußerst selten
"In den folgenden Jahren (nach dem Vertrag von Versailles 1919)
bemühte sich Deutschland, das den Vertrag akzeptiert hatte, in der
Tat ziemlich entschieden, die auferlegten Reparationen zu bezahlen.
Das Steuersystem wurde massiv gestärkt; im vorherigen
Regierungssystem war es weitgehend den Ländern vorbehalten, direkte
Steuern zu erheben. Die Einkünfte entsprachen jedoch nicht den
Erfordernissen. [...] Es gab keine Alternative zur Verschuldung,
und im Lauf der Zeit bestritt die Regierung einen immer größeren
Teil ihrer Ausgaben auf Kredit. In Folge stiegen die Preise, und
die Menschen leerten ihre Bank- und Sparkonten, um ihr Geld gleich
auszugeben, damit sie gegen Kaufkraftverluste geschützt waren."
"Die Preise stiegen nun täglich, bald stündlich. Der einzige Schutz
war, statt Bankguthaben Papiergeld zu besitzen, das schnell
ausgegeben werden konnte. Während des ganzen Jahres 1923, so ist
erzählt worden, war rund die Hälfte aller Druckereien in
Deutschland damit beschäftigt, Geld zu drucken.
[...] Im Sommer 1923 gelang es einem amerikanischen
Kongreßabgeordneten, eine kleine Fußnote in der Geschichte
hervorzubringen, als er für sieben Dollar 4 Milliarden Mark
eintauschte, dann 1,5 Milliarden Mark für das Essen in einem
Restaurant bezahlte und 400 Millionen Mark Trinkgeld gab."
Quelle: John Kenneth Galbraith "Die Geschichte der Wirtschaft im
20. Jahrhundert"
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