Los 1164
Römisch Deutsches Reich, Haus Habsburg, Leopold I., 1657-1705
Doppelter Reichstaler 1683, St. Veit. (Blume) LEOPOLDVS : D : GR : RO : IM : SE : AV : GE : H : B : REX Geharnischtes Brustbild r. mit Lorbeerkranz und umgelegtem Mantel//ARCHI : DVX : AVS : E - CARIN : DVX : BVR : 16 - 83 : Gekröntes und verziertes Wappen, umher die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies. 56,48 g. sehr schön/vorzüglich, kl. Schrötlingsfehler am Rand, schöne Tönung, von größter Seltenheit Exemplar der Slg. Hollschek, Auktion Austria in Nummis 1, Wien 1956, Nr. 1249 und Ex. der 380. Künker Auktion vom 2.2.2023, Los 569. Leopold, zweiter Sohn von Kaiser Ferdinand III. und Maria Anna von Spanien, *1640 in Wien, †1705, war zunächst für den geistlichen Stand bestimmt, wurde dann aber 1656 zum König von Böhmen und 1658 zum deutschen Kaiser gekrönt. In seiner langen Regierungszeit verfolgte seine Politik zwei Ziele: Spanien den deutschen Habsburgern zu gewinnen und auch Ungarn zu rekatholisieren. Das erste verwickelte ihn in langwierige Kriege mit Frankreich. Der Versuch, Ungarn zu rekatholisieren, rief wiederholt Aufstände hervor; die Ungarn suchten Hilfe bei den Türken. So kamen die Bündnisse Ludwigs XIV. mit den Türken gegen das Reich zustande, was die Türkenkriege zur Folge hatte. Zwar erfochten Leopolds bedeutende Feldherren (u. a. Prinz Eugen von Savoyen, Ludwig Wilhelm von Baden - der "Türkenlouis") immer wieder glänzende Siege, doch zerrüttete diese Politik Wirtschaft und Finanzen. In Deutschland legte Leopold I. damit den Keim für den weiteren Zerfall des Reiches, in dem die größeren Territorialstaaten, insbesondere Brandenburg-Preußen, immer stärker wurden. So legte der Kaiser selbst den Grundstein für den späteren "Dualismus", der Österreich im 19. Jahrhundert dem engeren deutschen Raum entfremden sollte. (Zitat Künker).