Los 318
Altdeutsche Goldmünzen und -medaillen, Brandenburg-Preußen, Friedrich Wilhelm der große Kurfürst, 1640-1688
Dukat 1659, ohne Mzz., Lünen, Mzm. Reinhard Neissmann? FRID•WILH• D• G• M• B• S• R• I• A •C & D• P•CLM. Geharnischtes Brustbild von der rechten Seite/DVCAT• PRVS• CLIVIA & MARCHIA. Der Kurfürstenhut über dem vierfeldigen Schild von Cleve und Mark. 3,56 g. Am alten Henkel, zusätzlich Henkelspur auf 6 Uhr. Felder leicht geglättet. sehr schön/vorzüglich, von größter Seltenheit und numism. Bedeutung, vermutlich Unikum Wir fanden seit 1961 nur 4 Exemplare der Dukaten von Lünen im Handel, alle von anderem Jahrgang und Münztyp als unser Exemplar: Jahrgang 1660 (Slg. Ernst Lejeune bei Peus 1961, Künker Jan. 2020), 1664 (Künker Sept. 2000 und identisch März 2021 und Künker Jan. 2020), ein weiteres Ex. von 1664 liegt im Bode-Museum Berlin. V. Schrötter erwähnte den Dukaten 1659 mit dem Mzz. M-M und einer anderen Legende, in seinem Aufsatz "Das Münz- und Geldwesen in der Grafschaft Mark und dem Herzogtum Cleve" auf Seite 91 bemerkt er jedoch, das Stück sei "nur aus der Literatur bekannt" (leider ohne Quellenangabe). Friedberg hat seine Auflistung offenbar von v. Schrötter übernommen. Nach v. Schrötter war der Goldschmied Reinhard Neissmann ab 1658 für die Prägung von Kleinmünzen in Lünen verantwortlich, ab 1659 auch für Dukaten, das Schneiden der Stempel oblag dem kurfürstl. brandenburgischen Eisenschneider in Köln.1662 wurde Neissmann bestraft, weil er trotz Verbot Stempel selbst geschnitten hatte